01. Dezember 2017, Wien, Österreich.
Das Delir ist ein häufiges Syndrom bei geriatrischen Patientinnen und Patienten. Dabei kommt es zu einer akuten, fluktuierenden organisch bedingten Beeinträchtigung der Gehirnfunktionen. Es führt dazu, dass die betroffene Person auf Umweltreize unangemessen reagiert, „durcheinander“ wirkt, unfähig ist sich zu orientieren, sie verliert die Fähigkeit mit der üblichen Klarheit und Kohärenz zu denken. Die Vigilanz und das Aufmerksamkeitsniveau sinken. Es ist die häufigste psychische Störung bei älteren Menschen, vor allem bei sehr alten Menschen – insbesondere wenn sie vorbestehend, zum Beispiel im Rahmen einer Demenz, kognitiv beeinträchtigt sind. Somatische Erkrankungen, oder der Einfluss auch „nur“ therapeutischer Dosen von vielen, insbesondere anticholinerg wirkenden Medikamenten sind fast immer Auslöser dieses Syndroms.
Im Rahmen der Interdisziplinären Fortbildung 4. Fachtagung Delir, die am 1. Dezember in Wien stattfindet, sollen differentialdiagnostische Aspekte des Delirs präsentiert und diskutiert werden. Ein Praxisworkshop ist den ethischen und rechtlichen Fragen gewidmet, ein anderer bringt Grundlagen zum Delir für „Neueinsteiger“. Delir ist ein Kernthema der Geriatrie, weil das höhere Alter ein bedeutender Risikofaktor dafür ist, aber es kann in jedem Alter zum Problem werden, auch in der Pädiatrie. So wird die Tagung mit einem Beitrag zum „Delir im Kindesalter“ beginnen. Bei einigen relevanten Themen gibt es Parallelen zwischen der Pädiatrie und der Geriatrie, Delir ist eines davon.
Wir freuen uns auf eine interessante Tagung mit anregenden Diskussionen und gutem interprofessionellen Erfahrungsaustausch.
Veröffentlicht in GI-Mail 10/2017 (Deutsche Ausgabe). Abonnieren Sie GI-Mail hier. Tipp: Aktuelle Weiterbildungsangebote zum Thema Medizin und Gesundheit finden Sie laufend online in der Bildungsdatenbank »medicine & health«.