Gut vorbereitet in den Auslandseinsatz.
Die „Akademie für Globale Gesundheit und Entwicklung“ (AGGE) qualifiziert Fachkräfte um im Ausland im Bereich der internationalen Gesundheitsarbeit tätig zu werden. Die Fortbildungen richten sich besonders an medizinische Fachkräfte, sowie auch an Nicht-Mediziner. Das Themenrepertoire reicht von Tropenmedizin über Laborkurse bis hin zu vielzähligen Public Health Themen.
Seit 2012 bündelt die AGGE die Fortbildungen des Missionsärztlichen Instituts Würzburg, des Instituts für Public Health der Universität Heidelberg und des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission e.V. (Difäm) in Tübingen. Die Tropeninstitute bilden seit langem Entwicklungshelfer/-innen für die Arbeit in Ländern des Südens aus, wo sie unter begrenzten Ressourcen Infektionskrankheiten wie Malaria, HIV und Aids, oder Tuberkulose begegnen. Neben dem Fachwissen wird stets auch die Haltung der partnerschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit verdeutlicht. Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse bilden das Fundament der AGGE-Kurse.
Das Fortbildungsangebot der AGGE richtet sich an folgende Personenkreise:
Mediziner – Für Mediziner gibt es verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten. Umfassendes Wissen bietet der 4-wöchige „Kurs Public Health und Tropenmedizin“, der zweimal jährlich in Tübingen stattfindet. Wer weniger Zeit investieren kann, findet im „Grundlagenseminar“ in Würzburg eine gute Ausbildungsmöglichkeit. 2015 findet erstmals eine Fortbildung zu Tuberkulose statt: „Diagnostik, Therapie und Resistenzen in low-resource settings“. Anhand von Fallbesprechungen tauchen die Teilnehmenden tief in die Thematik ein. Tuberkulose bleibt mit ca. 9 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr eine der tödlichsten Infektionskrankheiten weltweit. Dabei leben 95% der Betroffenen in Ländern des Südens, wo zunehmend auch Resistenzen den Behandlungserfolg gefährden.
MTLAs – Medizinisch Technische Angestellte können Laborkurse zu Blutparasiten wie Malaria oder Stuhlparasiten belegen. Diese werden sowohl in Würzburg, als auch in Tübingen angeboten. Angesichts der zunehmenden Mobilität weltweit begegnen uns typische Tropenkrankheiten verstärkt auch in Europa. Der Klimawandel tut das seine und ermöglicht aktuell beispielsweise der Tigermücke das Leben im milden Freiburger Raum, wodurch das Dengue Fieber in Deutschland übertragbar wird.Nachwuchskräfte – Die Sommerakademie „Globale Gesundheit und Tropenmedizin“ findet alljährlich in Würzburg statt und richtet sich an Medizinstudierende im klinischen Abschnitt, sowie an junge Ärztinnen und Ärzte. Der Kurs widmet sich zu gleichen Teilen der klinischen Weiterbildung mit Schwerpunkt auf tropischen Infektionserkrankungen und den bevölkerungsbezogenen, sozioökonomischen und politischen Rahmenbedingungen der Gesundheit von Menschen in Entwicklungsländern. Für 2015 sind noch Plätze frei.
Ausreisende nach West-Afrika – Aktuell bietet die AGGE für Ausreisende nach West-Afrika Counselings zu Ebola an. Als Entwicklungshelfer werden besonders auch Friedensfachkräfte entsandt, die täglich mit der potentiellen Gefahr leben, mit einem Ebola-Patienten in Berührung zu kommen. Das Verhalten im Verdachtsfall wird besprochen und eingeübt – Symptome von Ebola verständlich erläutert.
Nicht-Mediziner – Nicht-Mediziner lernen im Kurs „Basiswissen für das Leben in den Tropen“, wie sie sich während des Auslandseinsatzes selbst gesund erhalten können. Der Tageskurs findet alljährlich in Tübingen statt. Anhand praktischer Beispiele werden häufige Gesundheitsprobleme sowie vorbeugende Maßnahmen erläutert und das konkrete Vorgehen eingeübt. Wie verhalte ich mich im Krankheitsfall? Und wie schütze ich mich ausreichend vor Malaria, Wurmerkrankungen oder HIV und Aids?
Public Health Professionals – Mit Themen wie der Bedeutung des Klimawandels für die Globale Gesundheit, Vektorkontrolle oder Qualitätssicherung und Finanzierung von Gesundheitssystemen setzen sich die Short Courses der Universität Heidelberg intensiv auseinander. Sie richten sich an erfahrene Kräfte der internationalen Gesundheitsarbeit, die sich weiterqualifizieren möchten und Führungspositionen in Ministerien, internationalen Organisationen oder NGOs weltweit anstreben. Aufgrund der internationalen Teilnehmerschaft ist die Kurssprache in Heidelberg Englisch.
Entsendeorganisationen – Für Entsendeorganisationen setzt die “Akademie für Globale Gesundheit und Entwicklung“ (AGGE) maßgeschneiderte Kurse um. Das Themenrepertoire reicht von Malaria, HIV und Aids und vernachlässigten Tropenkrankheiten über das Management von Gesundheitseinrichtungen bis hin zu den Sustainable Development Goals.
Das gesamte Themenrepertoire der AGGE und aktuelle Kurstermine sind online zu finden unter www.agge-akademie.de. Auf der AGGE-Seite finden sich zudem:
– eine Liste von Vakanzen im Bereich der internationalen Gesundheit,
– Profile der Entsendeorganisationen für medizinische Fachkräfte und
– Hinweise auf Veranstaltungen zur Globalen Gesundheit, wie Tagungen und Konferenzen.
Autorin: Silvia Golembiewski (Koordinatorin AGGE)
Tipp: Aktuelle Weiterbildungsangebote zum Thema Medizin und Gesundheit finden Sie laufend online in der Bildungsdatenbank »medicine & health«.