Von Dr. Alexander Degelsegger-Márquez und Jennifer Sommer.
In Kooperation mit dem NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS), der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse und dem Fonds Gesundes Österreich fand am 19. September in St. Pölten die bereits 5. Konferenz der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz statt. Sie stand unter dem Motto „Digitalisierung braucht Gesundheitskompetenz“ und widmete sich auf vielfältige Weise den möglichen Auswirkungen und nötigen Voraussetzungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen.
„Der rasante technologische Fortschritt bietet zweifelsfrei große Chancen; gleichzeitig erzeugt der nahezu explodierende Informationszuwachs aber auch ein neues Level an Komplexität. Gesundheitskompetenz ist daher unerlässlich, um im Datendschungel die jeweils richtigen Informationen finden, beurteilen, verstehen und anwenden zu können. Sie muss daher als Kernkompetenz verstanden und gestärkt werden.“, erklärt Christina Dietscher, Vorsitzende der ÖPGK.
Die Gefahr ungewollter Exklusionseffekte müsse bei diesen Entwicklungen im Auge behalten werden. Es gäbe aber auch Beispiele wie Digitalisierung bestimmten Bevölkerungsgruppen den Zugang zum Gesundheitswesen erleichtern könne. Alexander Degelsegger-Márquez von der Gesundheit Österreich GmbH legte in seinem Fachvortrag die Ausführungen Bob Ganns auf die aktuelle Situation in Österreich um.
Er argumentierte, dass es gerade jetzt, wo eine gewisse eHealth-Infrastruktur in Österreich etabliert ist, KonsumentInnen-seitige Anwendungen aber noch am Anfang der Entwicklung stünden, ein wichtiger Zeitpunkt sei, um über Gesundheitskompetenz nachzudenken: konkret über Gesundheitskompetenz über, für und durch Digitalisierung.
Dass Digitalisierung auch ein wichtiges Thema für die Mitglieder der ÖPGK ist, wurde im Rahmen einer Podiumsdiskussion von Magdalena Hoffmann (Medizinische Universität Graz und LKH-Univ. Klinikum Graz), Inge Zelinka-Roitner (Styria vitalis), Hilde Wolf (Institut für Frauen- und Männergesundheit, Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd, Männergesundheitszentrum MEN) und Sreco Dolanc (Marien Apotheke Wien) unterstrichen.
In einer Reihe von Parallelsessions, Workshops und Poster-Walks standen neben der digitalen Gesundheitskompetenz auch Themen wie gute Gesundheitsinformation, Gesundheitskompetenz in unterschiedlichen Lebensphasen und gesundheitskompetente Organisationen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die ÖPGK Konferenz war darüber hinaus Gelegenheit, Initiativen für gesundheitskompetente offene Jugendarbeit zu ehren und neue Mitglieder der Plattform zu begrüßen.
Die Konferenzunterlagen finden Sie hier.
Bei Fragen zum Thema wenden Sie sich direkt an Herrn Dr. Alexander Degelsegger-Márquez oder Frau Jennifer Sommer:
Dr. Alexander Degelsegger-Márquez
Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK)
E-Mail: alexander.degelsegger-marquez@goeg.at
Jennifer Sommer
Koordinationsstelle der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK)
Fonds Gesundes Österreich – ein Geschäftsbereich der Gesundheit Österreich GmbH
E-Mail: jennifer.sommer@goeg.at
Interessante Webseiten
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Über die Autoren
Alexander Degelsegger-Márquez leitet seit März 2019 die “Digitale Gesundheit und Innovation”. Davor war er 10 Jahre in der außeruniversitären Forschung und Politikberatung tätig. Zuletzt leitete er ein Horizon 2020 Forschungsprojekt zum Thema Wissenschaftsdiplomatie sowie den Bereich “Forschungspolitik und Entwicklung” am Zentrum für Soziale Innovation.
Jennifer Sommer ist in der Koordinationsstelle für das Programmmanagement der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) verantwortlich. Die Aufgaben der Koordinationsstelle umfassen unter anderem Internationale Kooperation und Wissensaustausch, Öffentlichkeitsarbeit, Community Building sowie die Organisation von Konferenzen, Veranstaltungen und Austauschtreffen.
Zitierung:
Degelsegger-Márquez, Alexander/Sommer, Jennifer: Digitalisierung und Gesundheitskompetenz – die 5. Tagung der ÖPGK (In: Polak, G. [HG.]: GI- Mail 11, ISSN: 2312-0819 Going International, Wien 2019)
Diese Publikation steht hier zum Download bereit.
Veröffentlicht in GI-Mail 11/2019 (Deutsche Ausgabe).
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