Denkt man an Webseiten im Gesundheitsbereich, erliegt man leicht der Versuchung, anzunehmen, dass nur die fähigsten Designer und Entwickler in diesem Bereich arbeiten, um ausschließlich die besten und benutzerfreundlichsten Seiten zu erstellen.
Die Realität sieht allerdings oft anders aus. Gerade bei kleinen skalierten Projekten, wie etwa Ordinationswebseiten oder Webseiten von Gruppenpraxen, mangelt es vielen Webdesignern an den Grundlagen – sowohl der modernen Darstellung als auch der Implementierung einer guten Nutzererfahrung (UX). Der folgende Text bietet Hilfestellungen und Anhaltspunkte auf Ihrem Weg zur perfekten Webseite – für Sie, Ihr Unternehmen und Ihre Nutzer.
ZUERST: BLICKWINKEL VERÄNDERN
Viele Ärzte und andere private Gesundheitsanbieter haben bei Webdesign-Projekten den Zugang, dieses unangenehme – aber notwendige – „Webseiten-Ding“ schnell hinter sich zu bringen, um es ein für alle Mal erledigt zu haben. Das wohl schwierigste Unterfangen für Webdesigner ist, die Perspektive ihrer Kunden diesbezüglich zu verändern: von „Webdesign und die Arbeit an meiner Webseite ist ein einmaliges Ereignis“ hin zu „Webdesign ist ein Prozess, der auch über das Lancieren der Webseite hinaus fortwährender Aufmerksamkeit bedarf, um die gebotenen Angebote sowie das Design auf dem neuesten Stand zu halten“.
Konstante Wartung, professionell geschriebene Texte sowie die Weiterentwicklung des Webangebots führen direkt zu einer verbesserten Nutzererfahrung und dadurch zu einer Webseite, die immer den aktuellsten und höchsten Standards entspricht. Stellen Sie sich ein Schaufenster vor: Ist das Fenster schmutzig, wird niemand sehen, was Sie zu verkaufen haben.
DER ERSTE EINDRUCK ZÄHLT
Schlecht nutzbare, altmodische Designs oder eine zu komplizierte Informationsarchitektur führen womöglich dazu, dass User Ihre Professionalität infrage stellen und Ihre Website verlassen, um sich anderen Anbietern zuzuwenden.
Um den Besuchern Ihrer Webseite eine optimale Nutzungserfahrung – unabhängig vom genutzten Endgerät – zu bieten, ist ein responsives Design Grundvoraussetzung. Responsives Webdesign ist nachhaltig (a) und wirkt sich positiv auf die Nutzbarkeit Ihrer Seite und Ihr Suchmaschinen-Ranking (b) aus.
Wie Sie die Nutzung für Ihre User noch positiver gestalten können? Geben Sie ihnen ein Gefühl der Kontrolle (gängige Designmuster sorgen für Vertrautheit). Nehmen Sie ihnen die Angst, zu interagieren (übersichtliche Navigation, Onlineformulare, Fehlermeldungen), und vermeiden Sie „visuelle Geräusche“ (zu viele Slider, funktionslose Animationen, grelle Design-Elemente).
KOMPLEXITÄT VERMINDERN
„Das Simple kompliziert zu machen, ist gängig; das Komplizierte einfach zu machen – großartig einfach –, das ist Kreativität.“ (Charles Mingus, Jazz Musiker)
Reduzierte Komplexität ist das Um und Auf einer professionellen Webseite – und ein weiterer Schlüssel zu einer komfortableren Nutzung für Ihre Kunden. Allgemein bekannte Indikatoren für Komplexität auf Webseiten sind Online-Formulare. Niemand füllt gerne Papierformulare aus! Daraus lässt sich ableiten, dass auch niemand gerne lange Anamnesebögen oder komplizierte Formulare einer Terminvereinbarungs-Software ausfüllen möchte. Nehmen Sie Ihren Online-Formularen die Komplexität, um die Mensch-Maschinen-Interaktion für Ihre User einfacher zu gestalten, und gewinnen Sie dadurch neue Patienten.
Ist Ihre Webseite schwierig zu navigieren, werden Besucher irritiert sein und die Seite verlassen, weil sie die für sie relevanten Informationen nicht finden können. Niemand möchte Zeit verschwenden, um an Informationen zu gelangen, die er auf einer anderen Seite mit weniger Aufwand finden kann. Kommunizieren Sie Ihr Leistungsspektrum also mit verständlich geschriebenen, gut organisierten sowie leicht erreichbaren Inhalten.
SCHNELLER WERDEN
Modernes Webdesign mündet oftmals in einem Potpourri aus Code, Fotos und Mediafiles, die aufgrund ihrer Datengröße sehr lange brauchen, um zu laden. Umfragen zufolge erwarten 50 % aller User, dass die von ihnen besuchte Webseite innerhalb von zwei Sekunden vollständig geladen ist, und tendieren ab der dritten Sekunde dazu, die Webseite zu verlassen (c). Daher ist es notwendig, die Performanz Ihrer Webseite zu überwachen. Das Optimieren Ihrer Fotos ist hierbei ein absolutes Muss (der größte Geschwindigkeitskiller!). Techniken, um Dateigrößen zu minimieren, bieten (ebenso wie Lade- und Caching-Techniken) diverse Möglichkeit, die Geschwindigkeit Ihrer Webseite zu erhöhen.
Nicht zu vergessen ist natürlich das Hosting Ihrer Webseite: Hier lohnt es sich, nicht zu sparen. Beim „Shared Hosting“ beispielsweise liegen unzählige Webseiten auf demselben Server und verlangsamen durch deren Traffic auch die Serverantwort Ihrer Webseite. Das gilt es zu vermeiden!
Beim Design Ihrer Webseite sollten Sie folgende Dinge berücksichtigen:
Basis
– Ein responsives, mobil-freundliches Design
– Eine solide Seitenperformanz
– Relevante, wertvolle und gut durchsuchbare Inhalte
Struktur
– Eine rationalisierte Navigation
– Priorisierten Aufbau des Contents
– Reduzierte „Visuelle Geräusche“
– Konsistenz in Design und Sprache
Formulare, Anamnesebögen, Terminvereinbarung
– Minimalisierte Komplexität
– Validierung bei Eingabe, Fehlerbehebung und Fehlanzeige
– Klare Aufgabenstellung zur Vervollständigung
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Weiterführende Literatur
Books
(1) Effective UI by Jonathan Anderson, John McRee, Robb Wilson, and the EffectiveUI Team, 2010, O’Reilly Media, Inc.
(2) The Essential Guide to User Interface Design Second Edition An Introduction to GUI Design Principles and Techniques by Wilbert O. Galitz, 2002 Wiley Computer Publishing
(3) What makes them click? Neuro Web Design by Susan M. Weinschenk, Ph. D, 2009, New Riders
(4) Designing Interfaces, Second Edition, by Jenifer Tidwell, 2011, O’Reilly Media, Inc.
(5) Meaningful Use and Beyond by Fred Trotter and David Uhlman, 2011, O’Reilly Media, Inc.
Fußnoten
(b) http://googlewebmastercentral.blogspot.co.at/2015/04/faqs-april-21st-mobile-friendly.html