12. bis 14. Mai 2017, München, Deutschland.
Heiler, Schamanen und Medizinleute aus aller Welt teilen ihr Heilwissen. Die Heiltraditionen alter Kulturen und indigener Völker bieten einen reichhaltigen Schatz und greifen auf jahrtausendealte Erfahrungen zurück. Ethnologen, Mediziner & Wissenschaftler begleiten das Programm fachkundig und schlagen so den Bogen von den traditionellen Heilverfahren zur heutigen Ganzheitsmedizin. In Vorträgen, Workshops, Demonstrationen und dem Open Healer Forum lernen Sie Heiltraditionen aus aller Welt kennen, erfahren praktisches Wissen und treten in einen inspirierenden und fruchtbaren Austausch. Der Kongress lädt Vertreter der Heil-, Pflege- und Lehrberufe ein und steht ebenso für alle Interessenten offen. Alle Vorträge, Gesprächsrunden und Workshops werden ins Deutsche übersetzt.
An den Abenden Freitag bis Sonntag erleben die Teilnehmer von Messe und Kongress den „Tanz der Elemente – Festival für Pachamama“ und das „Fest der Kulturen“ sowie die „Botschaft für die Zukunft“.
INFOMED Institut für Ganzheitsmedizin e.V. • www.institut-infomed.de
Hier einige Stimmen der Referenten:
Pablo Russell, Medizinmann des Blackfoot Blood Tribe und traditioneller Gesundheitsberater in Alberta, Kanada: In unserer traditionellen Kultur gilt: Jeder muss zuerst seine eigene Heilung suchen – erst dann kannst du jemanden anderen heilen. In der heutigen modernen Gesellschaft ist es jedoch andersherum: Wenn ein Individuum ein Problem hat, so beschäftigt es sich mit diesem Problem. Oft ergreift es den Beruf um es selbst zu kompensieren. Dann empfängt dieser Spezialist Patienten mit eben diesem Problem und projiziert sein Problem auf die anderen. Das Wichtigste ist also heute sich um das Gesundheitspersonal zu kümmern. Ihnen zu helfen, sie zu heilen, damit sie helfen und heilen können und nicht in ihrem Beruf scheitern und im Burnout landen. Spiritualität entdecken, beraten und Brücken bauen.
Dr. med. Fabio Ramirez, Arzt, Ethnomediziner und Schamanismusforscher aus Bogota, Kolumbien: Meine Arbeit ist es wie man ein tausendjähriges Wissen mit der modernen Wissenschaft verbindet. Denn wir müssen uns mit Wurzeln wieder verbinden, wenn wir echte Lösungen finden wollen. Kopf und Herz müssen sich verbinden. Absicht, Wissen und Handlung müssen für einen gute Therapeuten/Heiler in Einklang sein. Aus den indigenen traditionellen Heilkunden können wir lernen, achtsam und wachsam uns aus der Vorstellung der isolierten Körperbetrachtung zu lösen, von der psychologischen Analyse oder von theologischen Interpretationen – und zeichnet ein neues visionäres ganzheitliches Medizinmodell auf.
Akai Kine – ein traditioneller weißer Heiler aus dem Altai -Gebirge Russlands – äußerte seine Idee von einer grünen Bank: Der reichste Mensch der Welt sollte der sein, der die meiste Fläche an Wald besitzt und Kredite sollten diejenigen bekommen, die am meisten Bäume pflanzen. Jeder Mensch muss Verantwortung übernehmen für sein Tun und dafür sorgen, dass die nächsten Generationen leben können. Wir tragen die Verantwortung für 15 Generationen, sieben in der Vergangenheit, unser eigenes Leben und sieben in der Zukunft. Mutter Erde und Vater Himmel helfen dabei, sowie auch der weiße Weg des Friedens und der Vergebung und Ehrung der Vergangenheit. Auf dem weißen Weg können wir neue Wege für Himmel und Erde erschaffen.
Lydia Dietrich, Münchner Stadträtin: Gesundheit betrifft Körper, Seele und Geist. Das ist gerade in unserer heutigen Zeit so wichtig, denn wir leben in unserer Gesellschaft zusammen mit vielen Kulturen und ihren Bedürfnissen und Vorstellungen. Das lässt die moderne Schulmedizin außer Acht. Um so wichtiger und dringender ist es die Alternativen Heilkunden und die Ethnomedizin zu studieren und zu integrieren. Dieses Wissen schöpft aus Jahrtausenden Erfahrung.
Dr. August Thalhamer, Kath. Theologe & Psychotherapeut erläutert, dass Schamanismus nicht weit von den Lehren des Evangeliums entfernt sei. Er bezieht schamanische Heilmethoden in die Praxis mit ein. Er begründet anhand von Vergleichen aus der Bibel, dass alle späteren Hochreligionen viele der ursprünglichen schamanischen Elemente übernahmen. Wie im Schamanismus als auch im Christentum sind „Mächte und Gewalten“ und „Engel“ als Boten Gottes selbstverständlich; Göttliche Botschaften werden oft im Traum übermittelt. Die Sensitiven werden in der Bibel als Propheten und mit Charisma Begabte bezeichnet. Was Schamanismus und die jüngeren Religionen eint, ist die mystische Erfahrung. Allerdings hätten die Hochreligionen zwischen die Menschen und die unmittelbare Gotteserfahrung die Bücher geschoben.
Tipp: Aktuelle Weiterbildungsangebote zum Thema Medizin und Gesundheit finden Sie laufend online in der Bildungsdatenbank »medicine & health«.