mail
Druckansicht
 

Migranten mit Stethoskop: Ausländische Ärzte sind unverzichtbar

Ohne die Ärzte aus dem Ausland können wir unser Gesundheitswesen nicht auf dem derzeitigen Standard aufrechterhalt, sagt die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Ellen Lundershausen.

Der Internist und Notfallmediziner ist einer von 64.000 ausländischen Ärztinnen und Ärzten, die in deutschen Krankenhäusern, Arztpraxen oder Forschungseinrichtungen arbeiten – bei rund 421.000 berufstätigen Ärzten insgesamt. Nicht nur für das Haus in Sondershausen, das zum privaten Klinikbetreiber KMG mit einem Dutzend Standorten in Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gehört, sind die Migranten mit dem Stethoskop längst unverzichtbar.

„Ohne die Ärzte aus dem Ausland können wir unser Gesundheitswesen nicht auf dem derzeitigen Standard aufrechterhalten”, sagt die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Ellen Lundershausen. Allerdings fehlten sie auch in ihren Heimatländern, räumt sie ein. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) schätzt ein, dass vor allem auch Kliniken in den ostdeutschen Flächenländern ausländische Ärzte benötigen. „Dort würden sich ohne Migration von Medizinern Versorgungsangebote vor Ort reduzieren”, sagt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Henriette Neumeyer. 

200 medizinische Organisationen und Verbände haben kürzlich die Bedeutung von Zuwanderern für das Gesundheitssystem herausgestellt. „Auf ihren Beitrag will und kann die medizinische und pflegerische Versorgung in Deutschland nicht verzichten”, heißt es in einer Mitte März veröffentlichten Erklärung für Demokratie und Pluralismus.

Haupteinsatzgebiet Krankenhäuser

Allein in Thüringen und Brandenburg kommt nach Zahlen der Landesärztekammern ein Viertel der Krankenhausärzte aus dem Ausland, in Mecklenburg-Vorpommern ist es ein Fünftel. Bundesweit arbeiten laut Bundesärztekammer (BÄK) 80 Prozent der ausländischen Ärzte an Kliniken, „überproportional häufig” in kleineren Häusern und außerhalb der größeren Städte.

In Sondershausen versorgt die KMG-Klinik mit Fachabteilungen für Innere Medizin, Allgemein- und Unfallchirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Geriatrie (Altersmedizin) und Notaufnahme den ländlich geprägten Kyffhäuserkreis, jährlich werden dort 6000 stationäre und 15.000 ambulante Patienten behandelt. Fast die Hälfte der Mediziner – 30 von 63 – hat einen nichtdeutschen Pass, in der gesamten KMG-Gruppe sind es mehr als 25 Prozent.

Die 21.000 Einwohner zählende Kreisstadt Sondershausen, eine Autostunde entfernt von der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt gelegen, war bis zur Wiedervereinigung ein Zentrum des Kalibergbaus. Heute kämpft sie mit Überalterung und Bevölkerungsschwund. „Wir merken, dass junge, in Deutschland ausgebildete Ärzte ihren Lebensmittelpunkt häufig in Ballungszentren sehen und keine langen Arbeitswege auf sich nehmen wollen”, sagt Klinikgeschäftsführer Mike Schuffenhauer. 

Lesen Sie den gesamten Artikel hier.

  Quelle: handelsblatt.com (02.04.2024 - LW)
 
"GOING INTERNATIONAL fördert den Zugang zu Aus-, Fort- und Weiterbildung, unabhängig von sozialen, geographischen und nationalen Grenzen."

Anästhesie in Entwicklungsländern e. V.Charité International AcademyHilfswerk AustriaAGEM - Arbeitsgemeinschaft Ethnologie und MedizinÖsterreichisches Rotes KreuzÖsterreichische Akademie der ÄrzteHelix - Forschung & Beratung WienEuropean Public Health Association (EUPHA)