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Weibs-Bilder. Identität und Konstruktion 44. Jahrestagung der DGPFG

Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG)

18. bis 21. Februar 2015, München, Deutschland

Kongressthemen

Der Tagungstitel mag irritieren: Weibs-Bilder! Kann es sein, dass die gynäkologische Psychosomatik dabei ist, den Respekt vor der Frau zu verlieren? Eine kurze Einführung in die südländische Sprachkunde bietet Abhilfe: Ein „Weibsbild“ ist genauso wie ein „Mannsbild“ etwas ganz herausragend Besonderes. Desgleichen sagt man im Süden auch „ein Bild von einem Weib (oder Mann)“. Aber natürlich versteckt sich in diesem Sprachkonstrukt auch der Hintergedanke des Kongressthemas: Es geht um die Bilder, die wir von uns und von anderen haben – und so hat der süddeutsche Sprachwitz also die Einsicht der Gender-Debatte vorweggenommen, dass Weiblichkeit wie Männlichkeit ein kulturelles Konstrukt ist. Heute bewegen uns darüber hinaus die zunehmenden Möglichkeiten, unser Selbstbild vielfältig zu modellieren. Dort, wo man an sich leidet, gibt es neue Auswege, mitunter ist Neukonstruktion aber nur ein Spiel, und nicht zuletzt manchmal eben auch die Unfähigkeit, das Sosein anzunehmen und sich darüber zu freuen oder auch einfach nur darüber traurig sein zu können!

Neben Altbewährtem und deswegen nicht minder Aktuellem, widmet sich unsere Tagung facettenreich und vielfältig unserer Identität im Wandel. Die gynäkologische Psychosomatik wird es in diesem Kontext schwer haben, eine Grenze zwischen „neuer Normalität“ und Pathologie zu ziehen. Unser Tagungsdiskurs dient daher auch einer diesbezüglichen Standortbestimmung – nicht zuletzt auch in der Genderfrage.

So danken der deutsche Präsident aus dem Norden, die Schweizer Alt-Präsidentin aus dem Westen und die österreichische Präsidentin aus dem Osten dem „südländischen“ Vorbereitungsteam und wünschen allen TagungsteilnehmerInnen eine erfolgreiche Zusammenkunft mit vertrauter Identität und mutiger Neukonstruktion im Sinne einer Frauenheilkunde, die zu Frauen spricht und gesellschaftlich konstruierte Bilder von Frauen kritisch hinterfragt.

Das Körperbild ist ein wesentlicher Faktor des Selbsterlebens – und zugleich ist der weibliche Körper im 20. und 21. Jahrhundert zunehmend Gegenstand medialer Konstruktion. Das heißt, Frauen erleben sich weniger von ihrem inneren, subjektiven Körpergefühl her, als durch den Spiegel; in der Außenperspektive wird der Körper mit medial vermittelten Vorgaben verglichen. Einige  Frauen haben es z.B. schwer, ihren in der Schwangerschaft oder durch das Altern veränderten Körper noch mit ihrem vertrauten Selbstbild, oder auch mit ihren eigenen sexuellen Phantasien in Verbindung zu bringen. Häufig wird an Frauenärztinnen und -ärzte der Wunsch nach einer operativen Neukonstruktion des Körpers herangetragen. An dieser sensiblen Stelle ist unsere eigene ärztliche Identität, Gewissenhaftigkeit und Einfühlung gefragt.

 

Kongressthemen

Sexualität und Identität
– Lust im Wandel der Zeit
– Sexualität und Endometriose

Frauen und Gewalt
– Gewalt gegen Frauen – psychosomatische und psychosoziale Folgen
– Gewalttätige Frauen: Neonatizid

Weibliche Identität und Genitaloperationen
– Vaginoplastik bei angeborene Anomalien – Trauma, Körperwahrnehmung und Schmerz
– Funktionelle Beeinträchtigung oder ästhetisches Begehren. Operationen am äußeren weiblichen Genitale

Das Fach Psychosomatik in der Frauenheilkunde

Akkreditierung

Anrechenbarkeit
18 Fortbildungspunkte

Anmerkungen

Anfragen und Anmeldung

Die Kongressanmeldung sollte vorrangig online über die Kongresshomepage erfolgen.
Alternativ kann auch das Anmeldeformular im Programmheft per Post, Fax oder Mail zugesendet werden.

Kontakt
Helfried Böhme
info@dgpfg.de

Abschluss-Zertifikat
Dauer
18. bis 21. Februar 2015
Sprache
Deutsch
Kongress-Website
www.dgpfg-kongress.de/
Kosten

 von 170,- bis 340,- EUR (Frühbuchertarife bis 11.1.15, verschiedene ermäßigte Gebühren)

Einblick

Anfragen und Anmeldung

Die Kongressanmeldung sollte vorrangig online über die Kongresshomepage erfolgen.
Alternativ kann auch das Anmeldeformular im Programmheft per Post, Fax oder Mail zugesendet werden.
Das Programmheft mit Details zur Veranstaltung und dem Anmeldeformular können Sie hier herunterladen.

 
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