Wie steht es um Ausbildungen und Gehalt in der Pflege?
Eine Milliarde Euro sollen für bessere Bezahlung und Ausbildungen in der Pflege ausgegeben werden. Welche Möglichkeiten es nun gibt und wie es ums Gehalt steht.
Spätestens seit der Pandemie ist deutlich, dass in der medizinischen Versorgung ein starker Personalmangel herrscht, der durch die älter werdende Bevölkerung noch weiter steigen wird. Zusätzlich werden weniger Menschen von Familienangehörigen betreut, wodurch die Nachfrage nach Pflege- und Betreuungsdienstleistungen ebenfalls angekurbelt wird. In den nächsten Jahren können Pflegekräfte also mit guten Berufsaussichten rechnen.
Gleichzeitig ist der öffentliche Gesundheitsbereich stark durch Einsparungen geprägt, der erhöhte Personalbedarf in der täglichen Arbeit nicht immer gedeckt. Erst letztes Jahr setzte die Regierung deshalb eine umfassende Pflegereform durch, die den Notstand in der Branche aufheben sollte. Eine Milliarde Euro sollen in zwei Jahren für mehr Gehalt und eine bessere Ausbildung ausgegeben werden. Doch gerade in den Gesundheitsberufen sind die Gehaltsstrukturen weiterhin undurchsichtig. Welche Ausbildungen es gibt, wie die Aufgabenbereiche aussehen und vor allem wie es um die Entlohnung steht.
Frage: Welche Jobs gibt es in der Pflege?
Antwort: Das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz regelt Ausbildung, Berufsbild und Tätigkeitsfeld der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe österreichweit einheitlich. Es wird unterschieden zwischen dem gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege, der Pflegefachassistenz und der Pflegeassistenz (siehe Infobox unten).
Frage: Wie sieht die Ausbildung aus?
Antwort: Die Ausbildung zur Pflegeassistenz erfolgt an Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege oder im Rahmen von Pflegeassistenz-Lehrgängen. Die Pflegeassistenz-Ausbildung kann in der Regel nur von Personen begonnen werden, die bereits eine Berufsausbildung absolviert haben. Personen ohne berufliche Erstbildung können bis auf wenige Ausnahmen nur in die Pflegefachassistenz-Ausbildung aufgenommen werden. Das Mindestalter ist 17 Jahre. Um im gehobenen Dienst als Gesundheits- und Krankenpfleger zu arbeiten, kann noch bis 2023 eine dreijährige Ausbildung begonnen werden. Ab 2024 ersetzt das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege die Diplomausbildung.
Frage: Welche Voraussetzungen muss man für den Job mitbringen?
Antwort: Neben Eigenschaften wie Verantwortungsbewusstsein, Kontaktfreude und Empathievermögen sind auch physische Ausdauer und psychische Belastbarkeit gefragt. Um den Bedarf an Pflegekräften decken zu können, wurden für jüngere Interessierte neue Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen. Im Herbst soll vorläufig als Pilotversuch auch eine Pflegelehre gleich im Anschluss nach der Schulpflicht möglich sein. Drei Jahre dauert die Lehre zur Pflegeassistenz, vier Jahre für die Fachassistenz.
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